Der Hund im Tempel der tausend Spiegel

Eine Kurzgeschichte über das Gesetz der Anziehung


Vor langer Zeit stand in Indien hoch oben auf einem Berg der Tempel der tausend Spiegel. Sein Anblick war gewaltig.
Eines Tages erklomm ein Hund den Berg, stieg die Stufen des Tempels hinauf und betrat den Tempel der tausend Spiegel.
Als der Hund in den Saal der tausend Spiegel kam, glaubte er sich von tausend Hunden umgeben. Er erschrak furchtbar, fletschte die Zähne, sträubte das Fell und knurrte drohend. Im selben Augenblick begannen die tausend Hunde die Zähne zu fletschen, das Fell zu sträuben und bedrohlich zu knurren.
Voller Panik rannte der Hund aus dem Tempel und glaubte von nun an, dass alle anderen Hunde ihm feindlich gesinnt seien. Er war überzeugt, andere Hunde seien gefährlich und die Welt sei ein bedrohlicher Ort. Er mied andere Hunde fortan und sie mieden ihn, so dass er einsam und verbittert lebte.

Einige Zeit später kam ein anderer Hund, erklomm den Berg, stieg die Stufen des Tempels hinauf und betrat den Tempel der tausend Spiegel.
Er spähte neugierig in den Raum und sah tausend Hunde, die ihm neugierig entgegenblickten. Da freute er sich, wedelte mit dem Schwanz, sprang fröhlich hin und her und forderte die anderen Hunde zum Spielen auf. Und auch die tausend Hunde blickten freudig, wedelten mit dem Schwanz und sprangen fröhlich hin und her.
Dieser Hund verließ den Tempel, das Herz voller Freude und glaubte fortan, dass ihm andere Hunde freundlich gesinnt seien. Die Welt war für ihn ein freundlicher Ort und er ward von anderen Hunden gern gesehen. So lebte er glücklich und in Freude.

Fabel aus Indien


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